April 30, 2024
Senior Account Executive and Team Lead for Samsara's Inside Sales
Angesichts erneut steigender Kraftstoffpreise, sehen sich Flottenbetreiber gezwungen, ihre Kosten sorgfältig zu überprüfen. Vergangenen April warnte der ADAC vor steigenden Benzinpreisen, da sie ein neues Jahreshoch erreichten und der Preisunterschied zu Diesel ungewöhnlich gering war. Dabei führt der ADAC den Anstieg des Ölpreises auf eine erhöhte Nachfrage sowie auf diverse Krisenherde zurück, von denen die Spannungen im Nahen Osten und die Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer besonders hervorzuheben sind.
Das Thema Kraftstoffkosten bleibt europaweit weiterhin eine Herausforderung für Flottenbetreiber in Europa, die das Rückgrat der Wirtschaft bilden.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte Samsara Studienergebnisse, welche zeigen, dass die Reduzierung der Kosten (94 Prozent) und die Effizienzsteigerung der Flottenoperationen (83 Prozent) zu den Hauptprioritäten der Flottenmanager im Vereinigten Königreich zählen. Der Bericht ergibt, dass die Kraftstoffkosten (41 Prozent) an oberster Stelle der wesentlichen Bedenken stehen. Es wird außerdem erläutert wie Flottenmanager Technologie nutzen, um Kosten zu senken, Ressourcenverschwendung aufdecken und ihre Abläufe effizienter zu gestalten.
Verbundene Telematiksysteme können den Kraftstoffverbrauch durch die Reduzierung unnötiger Motorleerläufe und aggressiven Fahrens reduzieren. Selbst geringfügige Änderungen im Fahrverhalten können erhebliche Kosteneinsparungen für die gesamte Flotte bewirken. Nicht nur im Vereinigten Königreich setzen Flottenmanager auf Telematik und das Internet der Dinge (IoT), um die Effizienz zu verbessern:
Das französische Unternehmen Be My Bus by Darbier hat die Auswirkungen der Kraftstoffpreise auf seine Finanzen genau im Blick. Aus diesem Grund nutzt das Busunternehmen mit Sitz südlich von Paris die Plattform von Samsara, um weniger aggressives und verantwortungsvolleres Fahren zu fördern. Die Implementierung eines Eco-Driving-Programms für alle Mitarbeitenden wurde durch die Cloud-Plattform und Dashcams von Samsara ermöglicht, wie Paulo Da Cunha, Research & Methods Manager, Be My Bus by Darbier berichtete:
„Die Zahlen sind beeindruckend: Unsere Fahrer haben ihren Kraftstoffverbrauch im Durchschnitt um zwei bis drei Liter pro 100 km gesenkt. Dies führt zu einer jährlichen Einsparung von bis zu 45.000 Litern für unser Unternehmen.“
Das trifft ebenfalls auf Transport Rivals zu, ein Unternehmen im Bereich Transport und Logistik, welches in der Nähe von Toulouse ansässig ist.
„Die von Samsara bereitgestellten Daten sind äußerst nützlich, um das tägliche Leben unserer Fahrer zu verstehen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren“, erklärt CEO Eric Rivals. „Wir können optimale Fahrpraktiken erkennen und diese unternehmensweit implementieren. Dies trägt nicht nur zur Reduzierung der Unfallzahlen bei, sondern senkt auch unseren Kraftstoffverbrauch sowie die CO2-Emissionen um durchschnittlich einen Liter pro 100 km“, fügt Rivals hinzu.
In Deutschland setzt die in Hamburg ansässige Firma Arte Logistik konsequent auf Datenanalyse, um die Effizienz ihrer Flotte zu steigern. Das Unternehmen, das sich im Bereich der Last-Mile-Logistik als starker Akteur etabliert hat, nutzt datengestützte Erkenntnisse, um sowohl die Einhaltung von Vorschriften als auch die Sicherheit zu verbessern und dabei die Betriebsleistung zu optimieren. Ein wichtiger Aspekt für sie ist die Kontrolle der Kraftstoffkosten.
Julian Gumz vom Operations Fleet Control Center von Arte Logistik erläutert: „Dank Samsara haben wir den Kraftstoffverbrauch unserer gesamten Flotte um etwa 0,69 Liter pro 100 km gesenkt. Bei einer jährlichen Fahrleistung von etwa neun Millionen Kilometern ergibt dies eine erhebliche Einsparung von rund 64.000 Litern Kraftstoff oder €92.800 pro Jahr“.
Doch es geht nicht nur darum, umweltfreundliches Fahren zu fördern oder unnötigen Leerlauf zu reduzieren. Die Technologie von Samsara spielt auch eine entscheidende Rolle bei der Erkennung von Betrug und Kraftstoffdiebstahl in Flottenbetrieben. Die Aufdeckung solcher Aktivitäten führt zu direkten Kosteneinsparungen und trägt zusätzlich dazu bei, Sicherheitsstandards aufrechtzuerhalten und den Ruf der Unternehmen zu schützen.
Ein Kunde von Samsara, der anonym bleiben möchte, äußerte sich folgendermaßen: „Uns war nicht bewusst, dass wir ein Problem mit Kraftstoffdiebstahl hatten. Wir bemerkten zwar, dass einige Fahrer häufiger tankten als andere, schenkten dem jedoch anfangs keinerlei Beachtung. Dies änderte sich, als wir Zugang zu Daten von Samsara erhielten.“ Durch die Gegenüberstellung von Fahrzeugnutzungsdaten und Geolokalisierungsinformationen konnte das Problem sofort identifiziert werden. Die verantwortliche Person wurde daraufhin entlassen. „Wir haben dadurch tausende Euros eingespart“, berichtete der Kunde.
In einem anderen Fall wurde festgestellt, dass ein Angestellter sein Firmenfahrzeug auch außerhalb der Arbeit nutzte. Er benutzte es nicht nur für Einkäufe, sondern fuhr auch zu Partys, Clubs und Restaurants. Diese Erfahrungen dienen als stetige Erinnerung an die täglichen Herausforderungen, mit denen Fuhrparks konfrontiert sind.
Abschließend lässt sich sagen, dass Flottenmanager zwar nur begrenzten Einfluss auf globale Ereignisse haben, die die Kraftstoffpreise beeinflussen, jedoch maßgeblichen Einfluss auf ihre Reaktion nehmen können. Durch die Nutzung von Datenerkenntnissen und vernetzten Technologien können sie effiziente, nachhaltige und wirtschaftliche Betriebsabläufe vorantreiben. Der Weg zu einer besseren Kraftstoffeffizienz ist komplex und herausfordernd, aber mit den richtigen Werkzeugen und Strategien vollständig realisierbar.